Otto-Lilienthal-Museum

Das Otto-Lilienthal-Museum in Anklam ist ein Museum für Flugzeugkonstruktionen. Hier werden verschiedene Flugapparate ausgestellt, darunter der berühmte 'Möwe' Apparat und der kleine Doppeldecker. Erfahre mehr über die Geschichte und Entwicklung der Flugzeugkonstruktionen von Otto Lilienthal.

Ellbogenstraße 1, 17389 Anklam

Das Otto-Lilienthal-Museum in Anklam ist ein beeindruckendes Museum, das sich der Erforschung und Ausstellung von Flugzeugkonstruktionen widmet. Es ist ein Ort, an dem Besucher die faszinierende Geschichte und Entwicklung der Flugzeugtechnologie entdecken können. Das Museum beherbergt eine Vielzahl von Flugapparaten, die von Otto Lilienthal entwickelt wurden. Diese Flugzeuge wurden während ihrer Flugversuche kontinuierlich verändert und umgebaut. Das Museum stellt neun unterschiedliche Flugzeugkonstruktionen aus, von denen fotografische Belege existieren. Zu einigen weiteren Gleitern gibt es Ideen oder Konstruktionspläne. Die Ausstellung umfasst auch Teile des 'Normalapparates' und des 'kleinen Doppeldeckers', die bis heute erhalten geblieben sind. Diese Flugzeuge wurden für Sprünge von einer Rampe und Stehversuche im Wind verwendet. Ein besonders bemerkenswertes Exponat ist eine maßstäbliche Rekonstruktion (im Verhältnis 1:5) des Flugapparates 'Möwe' aus dem Jahr 1889. Der 'Möwe' Apparat war das erste erfolgreich manntragende Flugzeug der Welt und konnte Flugweiten von bis zu 25 Metern erreichen. Im Laufe der Flugversuche wurde der Apparat jedoch verändert, und heute nehmen wir an, dass beide existierenden Fotoserien den Apparat in seiner bereits reduzierten Größe zeigen. Der 'Möwe' Apparat war eine aerodynamisch ausgefeilte Konstruktion mit teilweise beidseitiger Bespannung und erreichte Flüge von bis zu 80 Metern aus einer Absprunghöhe von 10 Metern. Aus dem Schrifttum geht hervor, dass es wahrscheinlich einen weiteren Apparat mit ähnlichem Aufbau, aber abweichender Größe gab. Dieser wurde von Lilienthal als 'Zusammenklappbarer Flugapparat von 14 qm Tragefläche' und 'Modell 93' bezeichnet. Es handelte sich um den ersten Apparat einer neuen Konstruktionsform, die zusammenklappbar war und an eine Fledermaus erinnerte. Der Flügelprofil konnte über eingeschobene 'Profilschienen' sogar verändert werden. Diese Bauform wurde patentrechtlich geschützt und bildete die Grundlage für die spätere Konstruktion des 'Normalapparates'. Mit diesem Flugzeug wurden in Derwitz/Krielow in Brandenburg Flüge von einer vier Meter hohen Rampe mit einer Weite von 250 Metern durchgeführt. Eine weitere interessante Entwicklung war der Versuch, dem zuverlässig funktionierenden Gleitflugzeug einen Schlagflügelantrieb hinzuzufügen. Lilienthal plante sowohl einen Muskelkraft- als auch einen motorischen Antrieb. Im Jahr 1894 war ein erster Kohlensäure-Motor einsatzbereit und wurde erprobt. Die Ergebnisse des Schlagflügelantriebes waren zunächst wenig ermutigend, dennoch hielt Lilienthal am Versuch der technischen Nachahmung des Flügelschlages fest. Das Museum beherbergt Nachbauten des 'Normalapparates' von Richter aus dem Jahr 1925 sowie mehrere Nachbauten des Modells Stölln von Nitsch. Es gibt auch einen maßstäblichen Nachbau im Verhältnis 1:5 des Modells Stölln. Zusätzlich gibt es einen Nachbau des kleinen Doppeldeckers, der auf dem Modell Sturmflügel basiert. Das Original der unteren Tragfläche des kleinen Doppeldeckers ist im Technischen Museum Wien erhalten. Insgesamt bietet das Otto-Lilienthal-Museum in Anklam eine einzigartige Gelegenheit, die faszinierende Welt der Flugzeugkonstruktionen von Otto Lilienthal zu erkunden. Besucher können die verschiedenen Flugapparate bestaunen und mehr über die Geschichte und Entwicklung der Flugzeugtechnologie erfahren. Das Museum ist ein absolutes Muss für alle Flugzeugenthusiasten und Geschichtsinteressierten.

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